Talk, Entomologentagung der DGaaE, Dresden, Germany: 2005-03-21 - 2005-03-24
Abstract:
Anhand der Häufigkeit von Gallen wurde die Präferenz der Arten Pontania proxima, Phyllocolpa puella und Euura testaceipes (Hymenoptera; Tenthredinidae; Nematinae) für einzelne Klone innerhalb ihres Wirtspflanzenspektrums, dem Salix alba – Salix fragilis-Komplex (Salicaceae) untersucht. Die Verteilung und Dichte der Gallen wurde auf einer Versuchsfläche mit jeweils 15 Stecklingen von 19 Klonen des Wirtspflanzen Komplexes untersucht. Die 19 Klone wurden molekular, phytochemisch und morphologisch charakterisiert. Die taxonomische Stellung der drei untersuchten Blattwespenarten innerhalb 13 nah verwandten mitteleuropäischen Arten wurde mittels Sequenzanalyse (ITS1, 5.8S, partiell ITS2) überprüft. Für die genotypische Auflösung der Wirtspflanzenklone wurden die Sequenz des ITS1-Bereichs und AFLP Analyse verwendet. Blattduft, nicht-flüchtige phytochemische Komponenten der Blätter, Wachstum, Austriebszeitpunkt, Länge, Behaarung und Farbe der Triebe, Behaarung der Blattflächen und die Größe der Blätter wurden als phänotypische Faktoren zur Charakterisierung der Wirtspflanzen untersucht. Genotypisch und phänotypisch können die 19 Klone in Salix alba, Salix fragilis und intermediäre Gruppen eingeteilt werden. Der Befall mit Gallen unterscheidet sich zwischen diesen Wirtspflanzengruppen, doch die Blattwespenarten zeigen auch unterschiedliche Präferenz für einzelne Klone innerhalb der Gruppe Salix fragilis. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Phyllocolpa puella häufiger an Pflanzen zu finden ist, die eine höhere Vitalität (Wachstum, Länge der Triebe) aufweisen, während für die erste Generation von Pontania proxima allein der Zeitpunkt des Austriebs der Wirtspflanzen für die Präferenz einzelner Klone eine Rolle spielt.